Autor werden

Ich möchte dir meine Geschichte erzählen.
Die wahre Geschichte, wie ich zum Schreiben und letztendlich zu meinem ersten Buch kam.
Vielleicht hilft es zukünftigen Autoren ein wenig. Ich denke, Informationen werden genügend darin stecken.
Und wenn es nur ein paar Fehler sind, die ich selbst gemacht habe und vor denen ich durch diese Infos andere
bewahren kann,
dann hat sich der Aufwand schon gelohnt.
Ich freue mich über Fragen und Anregungen genauso wie über konstruktive Kritik!
Viel Spaß!
Übersicht:
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01 Schreiben …

02 Wie fing alles an?

03 Erste Erfolge

04 Ich schreibe einen Roman!

05 Gefangen im Stoff

06 Korrekturen, Korrekturen

07 Soll ich wirklich veröffentlichen?

08 Welche Möglichkeiten habe ich? 1 – Klassischer Buchverlag

09 Welche Möglichkeiten habe ich? 2 – Books-on-Demand und Selbstverlag

10 Welche Möglichkeiten habe ich? 3 – Zuschussverlag

11 Der Autoren-Vertrag

12 Wie mein Buch dann doch noch zum Leser kam

13 Ein Buch selbst verlegen

14 Wechsel in die Crime-Ecke

15 Tipps fürs eigene Buch 1 – Ein Thema finden

16 Tipps fürs eigene Buch 2 – Formulierungshilfen

17 Tipps fürs eigene Buch 3 – Fehlerbekämpfung

18 Tipps fürs eigene Buch 4 – Darauf solltest du achten

19 Tipps fürs eigene Buch 5 – Impressum 

20 Print-on-Demand

21 Buchpreisbindung

22 Das Wichtigste – gute Werbung!

23 Ebooks

24 Zum guten Schluss …

01 Schreiben

Sehr viele wollen schreiben, viele schreiben und … einige können es sogar. Nicht den Einkaufszettel, Tagebücher oder einen Brief an die Oma – sondern richtige Geschichten, Gedichte, Erzählungen, Fachartikel oder ganze Romane.
Sehr vielen genügt es, Märchen für den Hausgebrauch zu verfassen, viele trauen sich mit ihren Ergüssen sogar im kleinen Rahmen an die Öffentlichkeit … und einigen gelingt der große Durchbruch und sie fabrizieren einen Verkaufsschlager nach dem anderen.
Was aber geschieht mit den nicht wenigen Menschen, die dazwischen stehen, die wissen, dass sie zwar keine Bestseller aufs Papier bringen können (oder vielleicht doch?) und die sich trotzdem trauen wollen, ihr Werk der breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Sie suchen einen Weg, einen gangbaren Weg, der sie zu ihrem erwünschten Ziel bringen soll – der eigenen Buchveröffentlichung.

Schreiben – was bedeutet das eigentlich? Verschiedene Buchstaben des Alphabets aneinanderreihen, und zwar so, dass daraus Wörter, Sätze, Absätze, Kapitel und am Ende eine fertige Geschichte, ein Buch entsteht?

Schreiben, das können wir alle – um wieder auf den Einkaufszettel oder den Brief an die Oma zu kommen. Aber gutes Schreiben … dazu braucht man geballtes Fachwissen, eine höchst lyrische Ader oder kreative Fantasie … und einen ausgefallenen, guten Stil, um alles auf Papier (oder PC) verewigen zu können.
Dazu gehört aber auch ein eiserner Wille … und eine Menge Glück. Denn nicht jedes gute Werk steht später im Regal der Buchhandlungen und nicht jedes schlechte Werk landet dort, wo es hingehört, nämlich im Altpapier, sondern schafft es tatsächlich auf die Bestsellerliste. Nein, es ist nicht immer fair, was im Lesestoffhimmel geschieht, aber was ist heutzutage schon fair?

Ich jedenfalls bin überzeugt davon, dass MEIN Roman weltweit für Furore sorgen und jeder ihn mir doppelt und dreifach aus der Hand reißen wird. Leider bin ich die Einzige, die dieser Überzeugung ist. Naja, vielleicht kommt ja der eine oder andere Fan irgendwann aus der Versenkung?!

Fazit: ich gehöre eindeutig zu der Gruppe der ‚Dazwischenstehenden’ – was das Schreiben anbelangt – und mein erstes Ziel ist es, mein eigenes, gedrucktes und gebundenes Buch in Händen zu halten.

02 Wie fing alles an?

Die ersten Schreibversuche startete ich mit fünf Jahren und konnte, schon bevor ich in die Schule kam, stolz die Worte Mama und Papa erkennbar auf Papier bannen – eine Grundvoraussetzung für jeden späteren Schriftsteller ;-).

Während meiner gesamten Schulzeit war alles, was mit Mathe und Naturwissenschaften zu tun hatte ein Graus für mich. Doch das, was auch nur im entferntesten Sinne mit dem Schreiben und mit Kreativität in Verbindung stand, machte mir schon damals Spaß.

Wenn wir in Geografie den Lehrstoff über ein Land oder Erdteil abgeschlossen hatten, mussten wir immer eine Erzählung über die Kinder dort, und wie sie typischerweise lebten, anfertigen. Die Klasse durfte jemanden bestimmen, der seinen Aufsatz vorlesen sollte … und das war in 99 % der Fälle ich. Nicht, weil ich besonders klug schrieb, nein, eher, weil meine Geschichten voller Humor steckten, bunt, lebendig und vor allem so lang waren, dass in der Regel die ganze Schulstunde dafür drauf ging.

Es folgten die üblichen Pferde-Abenteuer. Stapel von Schulheften füllte ich mit Caroline und ihrem Pony Schneeflocke. Selbstverfasste Poesiealbumsprüche und die ersten Tagebücher folgten. Aber auch kleine, nette Gedichte flossen manchmal aus meinem Pelikan-Schönschreibfüller. Nicht zu vergessen, die seitenlangen Briefe, die ich meiner Freundin schrieb, mit der ich nicht nur stets in der selben Klasse zusammensaß, sondern auch meine ganze Freizeit teilte.

In den höheren Klassen blieben prinzipiell alle schriftlichen Ausarbeitungen, die wir im Team erarbeiten sollten, an mir hängen. Aber ich machte das gerne und durfte dafür bei den anderen in Mathe oder Chemie spicken.

Damals war es klar, dass ich selbstverständlich eine berühmte Buchautorin werden würde, deren Romane auf der ganzen Welt verschlungen werden. Karl May war ein Stümper gegen mich. Na ja, Kinderträume eben.

Die Realität sah natürlich anders aus, aber so ganz aus den Augen hatte ich dieses Ziel nie verloren – nur einfach auf wesentlich niedrigerem und nüchternerem Niveau. Und geschrieben habe ich in all den vielen Jahre, die seit meiner Kinder- und Jugendzeit vergangen sind, immer und immer wieder.

Ich denke, dass man die angeborene Liebe zum Schreiben in sich tragen muss, um sich früher oder später tatsächlich mal in einem Bücherregal zu finden – egal, ob es sich dabei lediglich um das eigene oder um die Regale aller Buchhandlungen handelt.

03 Erste Erfolge

Alles fing damit an, dass ich vor einigen Jahren einen längeren Krankenhausaufenthalt hinter mich bringen musste. Mein Kopf und meine Finger funktionierten allerdings und aus einem mir unbekannten Grund … Langeweile will ich nicht sagen … fing ich von einem Tag auf den anderen an, Gedichte zu schreiben. Über mich, meine Situation, meine Gefühle und Ängste, Wünsche und Träume.

Wie schon oft zuvor nahm ich auch hier wahr, dass ich mit tausend gesprochenen Worten nicht annähernd das auszudrücken vermochte, wie das, was ich in einen Vierzeiler packen konnte.

Mitpatienten, Schwestern und Ärzte wurden Zeugen meines Schreibwahns … und fanden es toll, was ich da zu Papier brachte. Wieder zu Hause stieß ich aus reinem Zufall auf die Internetseite eines Books-on-Demand-Anbieters. Das ist einer dieser Verlage, die alles drucken, was man ihnen in Auftrag gibt.

Gespickt mit verschiedenen Farbfotos aus dem eigenen Fundus, bastelte ich deshalb einen netten kleinen Gedichtband zusammen … und setzte mein Vertrauen in epubli.de.

Das war alles relativ einfach und setzte keinerlei Fachkenntnisse voraus. Billig war es nicht (durch die Fotos, die ich unbedingt in Farbe abgedruckt sehen wollte). Aber ich war selig! Die erste Auflage meines Büchleins ‚Seelenherbst’ waren immerhin 10 Exemplare!
Ach wie stolz war ich, als ich das erste Buch, das meinen Namen auf der Vorderseite trug, in Händen halten konnte. Eine zweite Auflage sollte bald folgen, denn ich schenkte jedem, der es haben wollte oder auch nicht, MEIN Werk.

Als kleines Dankeschön hatte ich auch ein Exemplar an das Krankenhaus gesandt, in dem mich die Muse geküsst hatte. Und, Überraschung, die Klinikleitung bestellte spontan zehn Stück des Gedichtbandes. So richtig, so in ganz echt wollten die MEIN Buch kaufen. Wahnsinn! Natürlich gab ich es zum Selbstkostenpreis weiter, weil es mir eh schon ziemlich peinlich war, richtiges Geld für mein Werk anzunehmen.

Beflügelt von dem durchschlagenden Erfolg und zu einem bezahlbaren Preis von knappen zwanzig Euro, beantragte ich sogar eine richtige ISBN-Nummer! Zugegeben, die war mehr für mein Ego, als dass sie einen sittlichen Nährwert gehabt hätte. ABER es sah verdammt gut aus, so eine echte ISBN-Nummer auf dem eigenen Buch. Und über epubli.de ging das alles ganz einfach.

Durch die ISBN-Nummer konnte das Büchlein nun auch im Handel oder über Online-Anbieter wie z. B. Amazon bestellt werden. Das muss man sich mal vorstellen: MEIN Buch bei Amazon! Und, ob du es glaubst oder nicht, inzwischen hatte ich sogar einige Exemplare an mir völlig unbekannte Menschen verkauft. Okay, die Verkaufszahlen befanden sich noch im ein- höchstens zweistelligen Bereich, aber immerhin! Ich war sehr stolz

04 Ich schreibe einen Roman

Ich habe niemals gesagt: “Ich schreibe jetzt einen Roman!” Irgendwie hat er sich selbst geschrieben.

Schuld daran war eine sehr unangenehme Sache – permanente Ruhestörung. Tinnitus – so fürchterlich, dass ich mich entscheiden musste: Ein Sprung vom nächsten Hochhaus oder Ablenkung!
Besonders in der Nacht, wenn alles um mich herum schön still war und mir das Pfeifen und Brummen und Dröhnen wirklich den letzten Rest Verstand aus dem Kopf zu ziehen schien und von einschlafen können schon lange keine Rede mehr war, war ich am Verzweifeln. Das Nachtprogramm im Fernsehen kannte ich auswendig, zum Lesen hatte ich keinen Nerv … und stricken war noch nie mein Ding.
Logischerweise landete ich vor meinem Computer und irgendwann fing ich, einfach mal so, an, eine Erzählung zu schreiben.

Ich kannte die Personen nicht, die mitspielen sollten, ich hatte keinen Plan, in welche Richtung die Geschichte laufen würde und keine Ahnung was wer von meinen erfundenen Helden wann tun oder lassen würde. Ich schrieb einfach drauf los und wunderte mich manchmal selber, in welche Richtung alles lief.
Und das erste Mal, seit ich mit diesem fürchterlichen Ohrgeräusch gesegnet bin, machte mir etwas richtig Spaß und ließ mich hin und wieder meinen ständigen Begleiter für kurze Zeit sogar vergessen.

Ich habe keine Ahnung, wie ein Profi-Schriftsteller seine Romane aufbaut. Vermutlich recherchiert er erst einmal alles, was es zu dem Thema, das er sich natürlich im Vorfeld in allen Einzelheiten genauestens überlegt hat, zu recherchieren gibt. Ich nehme an, dass er Rechte abklärt und Menschen, die von seiner Thematik richtig Ahnung haben, befragt. Und irgendwo habe ich gelesen, dass der Titel eines Buches erst ganz zum Schluss (an die tatsächlichen Inhalte angelehnt), kreiert wird.

Hm, bei mir war alles anders. Der Titel stand schon nach der ersten Schreibstunde fest. Die Geschichte hat sich von ganz alleine weitergesponnen, ohne dass ich auch nur den Hauch eines Konzeptes hatte. Personen, Namen und Geschehnisse waren einfach da, wenn ich sie brauchte.

Und plötzlich, inmitten der Handlungen, bemerkte ich verwundert … ich schreibe einen Roman!

05 Gefangen im Stoff

Da meine Geschichte im eigenen Umfeld, also ‚Lokalkolorit’ geprägt spielen sollte, bewegte ich mich, zumindest räumlich, auf bekanntem Terrain. Die Personen waren alle frei erfunden, aber ich muss zugeben, dass mir der eine oder andere Verwandte, Freund, Bekannte bei den Akteuren ein kleines bisschen Pate gestanden hat. Das läuft zwar alles unbewusst ab und fiel mir erst später beim nochmaligen Lesen auf, doch ich bin mir sicher, dass das jeder Autor kennt.
Jedenfalls nahmen mich die Figuren in der Geschichte immer mehr in ihre Mitte, bis sie enge Freunde geworden waren, deren Schicksal mir echt nahe ging.
Wenn ich Szenen aus meiner Heimatstadt oder dem nahen Umfeld beschrieb, sah ich mich in die Straße einbiegen, in die ich gerade meine Hauptfigur laufen ließ. Ich entdeckte vor meinen geistigen Augen all die realen Orte, mit denen ich zeit meines Lebens umgeben war, ganz neu.

Selbst das fiktive kleine Taunusdorf Merlheim, das ich als einzigen Ort ‚erfunden’ habe, wurde für mich existent. Ich wusste genau, wie sich die Hauptstraße in sanften Kurven durch das wunderhübsche Dörfchen schlängelte. Ich sah die Lichtung, die eine so große Rolle spielt, vor mir und selbst die zarten Nebel in der Wintersonne, die dort aufstiegen, waren für mich real.

Ich begann die Menschen, die in der Geschichte mitspielten, wirklich zu mögen oder zu verabscheuen, und ich wusste genau wie sie aussahen, wie sie lächelten oder verschmitzt schauten, wie sich ihre Stimmen anhörten und welche Charaktereigenschaften sie besaßen. Ich fing an, diese Personen ein wenig in mein Leben zu integrieren.
Es war ganz natürlich, wenn ich mit meiner Tochter oder mit meiner Freundin über den Roman diskutierte, die Namen der Akteure wie selbstverständlich auszusprechen und deren Schicksale so ernst zu nehmen, als handele es sich um echte menschliche Wesen.
Sie waren ein Teil von mir geworden, ich lebte, hoffte und litt mit ihnen und es war schwer, am Ende Abschied zu nehmen.
Obwohl – es war ja kein wirklicher Abschied, denn die Auseinandersetzung mit dem Stoff fing nach der letzten geschriebenen Zeile eigentlich erst richtig an. Bis hierher war alles Spaß! Jetzt artete es in richtige Arbeit aus!

Doch das Schönste war – ich konnte bleiben, ich konnte mich weiterhin wohlig gefangen fühlen bei meinen Freunden aus der Geschichte.

06 Korrekturen, Korrekturen

Es ist schier unglaublich, aber es ist wahr. Ich fühle mich der deutschen Sprache in Wort und Schrift durchaus mächtig. Ich weiß auch nicht wie viele x Male ich die einzelnen Kapitel meines Romans immer und immer wieder gelesen habe, aber ich schwöre, jedes Mal fand ich Fehler – in der Rechtschreibung, in Satz- und Zeichenstellungen oder Formulierungen. Und dann war es soweit. Endlich, endlich war ich mir sicher, JETZT ist alles korrekt!

Und dann wollte ich ihn natürlich auch in Händen halten – meinen ersten Roman in Buchform. Folglich speicherte ich das ganze Manuskript mit Vorder- und Rückseite, mit Impressum und Danksagung, mit Werbung für meinen Gedichtband und Widmung für meine Tochter, also ganz profimäßig, als PDF-Datei ab und schickte es an meinen alten Freund, den Books-on-Demand-Verlag.

Natürlich war der Preis für ein Buch, das es eigentlich gar nicht gab, immens hoch, aber das war mir die Sache allemal wert. Schon nach einigen Tagen hielt ich mein Werk in dreifacher Ausfertigung in Händen. Eins schenkte ich meiner Freundin, eins meiner Tochter und eins behielt ich selbst. Damit war dann der Fall eigentlich erledigt.

Ich freute mich, kuschelte mich auf meine Couch und tat so, als lese ich ein völlig unbekanntes Buch von einem mir fremden Autor. Es fing spannend und interessant an … aber bereits auf der dritten Seite bemerkte ich einen Schreibfehler. So was Blödes! Ich war wirklich sicher gewesen, dass ich alles Unrichtige korrigiert hatte.
Na gut, ein Bleistift musste her, der Fehler wurde angekreuzt. Und was war das? Auf Seite neun schon wieder einer und auf Seite einundzwanzig sogar zwei! Och nööö, so war das aber nicht geplant.

Also gut, ich sah ein, dass mein Roman doch noch lange von der endgültigen Fertigstellung entfernt war und begann von Neuem zu korrigieren. Es machte riesigen Spaß, IN einem richtigen Buch zu arbeiten und händisch Fehler anzustreichen. Viel mehr Spaß, als dies nüchtern auf dem Computer zu tun. Und so wurden das erste Exemplar von ‚Blonde Augen’ und ein Stift meine ständigen Begleiter.

Nun wollte ich ALLES richtig machen. Ich strich Stellen an, zu denen ich mir bei der Polizei und bei einem Psychologen kompetente Tipps und von Restaurants und Zeitungsverlag die Genehmigung holte, existierende Namen benutzen zu dürfen.

Und schließlich nahm ich epubli.de ein zweites Mal in Anspruch. Mit teils umgeschriebenen Texten, geänderten Namen und einem völlig neu gestalteten Cover, ließ ich erneut drei Exemplare von ‚Blonde Augen’ drucken.

07 Soll ich wirklich veröffentlichen?

Ich habe keine Ahnung, wie viel Zeit und Mühe ich in meinen ersten ‚richtigen’ Roman gesteckt habe. Und das ist auch völlig gleichgültig. Denn ich hatte mir schlaflose Nächte lindern können und nun ein echtes Buch in der Hand auf dem MEIN Name vorne drauf stand.
Ehrlich gesagt, war ich schon stolz wie Oskar und hätte es fürchterlich gerne breit an Freunde und Verwandte verschenkt, damit ich deren ehrliche Meinung einholen konnte.
Aber über diesen Books-on-Demand-Verlag fünfzig Bücher zu bestellen, ging absolut über meine finanziellen Möglichkeiten. Und über einen Verkauf hatte ich sowieso nie nachgedacht. Aber was nun? Ins Regal stellen und ab und zu mal stolz drauf schauen?

Nachdem meine Tochter ihr Exemplar gelesen hatte, meinte sie, es sei so spannend und ich solle es doch einfach veröffentlichen. Die hat Nerven! Einfach veröffentlichen! Wer, bitte schön, will schon einen Abenteuer-Liebes-Fantasy-Roman von einer völlig Unbekannten aus dem Taunus lesen?

Doch die Nadel saß und piekste mich immer wieder mal. Mein Selbstbewusstsein machte in diesen Tagen eine rasante Achterbahnfahrt. Mal dachte ich „Ja, warum nicht? Die Verlage werden mir diese tolle Story aus den Händen reißen!“, worauf sehr kurze Zeit später aber die realistischere Seite in mir mahnte: „Alles Quatsch – kein Mensch wird sich für deine Fantasien interessieren!“

Oder doch? Oder doch nicht? Leute, diese Tage der Entscheidung waren nicht einfach! Aber zumindest konnte ich mich ja mal unverbindlich schlau machen, welche Möglichkeiten es denn überhaupt gibt, ein Buch auf den Markt zu bringen. Ich begann zu recherchieren.
Wow, da gab es eine Menge Möglichkeiten, das hätte ich gar nicht erwartet! Manche Verlage schienen sogar händeringend nach neuen Autoren zu suchen und versprachen in Zeitungsanzeigen und im Internet das Blaue vom Himmel.

Soll ich wirklich?
Ja, ich will!

Als diese Entscheidung erst einmal gefallen war, gab es für mich kein Halten mehr und, Google sei Dank, das Internet glühte …

08 Welche Möglichkeiten habe ich? 1
- Klassischer Buchverlag

Das immer noch beste Rezept, ein Buch (in diesem Fall einen Roman) erfolgreich auf den Markt zu bringen, ist der klassische Buchverlag. Klar, das weiß jeder – genauso wie jeder weiß, dass es schier unmöglich ist, als Nobody am Belletristikhimmel Gehör zu finden.
„Ich schicke mein Manuskript zu Rowohlt, Fischer oder Carlsen – einer dieser grandiosen Verlage wird es schon annehmen und groß raus bringen!“ – nein, nein, reine Illusion und verlorene Liebesmüh.
Man hört und liest es überall – den Verlagen ungefragt ein Manuskript zu senden und eine positive Antwort zu erwarten („Ihr Buch ist so gut. Natürlich drucken wir es!“), ist so unwahrscheinlich, wie das berühmte Finden der verloren gegangenen Stecknadel in einem ganzen Heuschober. Sicher hört man manchmal, dass es ein Autor so geschafft hat, doch ich schätze, dass dies seltener geschieht, als sechs Richtige mit Zusatzzahl im Samstagslotto zu tippen. Wie oft hattest du schon sechs Richtige?
Genau! Und deshalb wollte ich gar nicht erst auf diesen Zug aufspringen. Schade um die teuren Kopien, schade um das Porto, schade um die Zeit.
Denn bis sich jemand von einem dieser ‚Großen’ für mich interessiert, muss noch viel Wasser den Main runterfließen, wie wir Hessen gerne sagen.

Ich habe es nicht einmal versucht, muss ich ehrlich gestehen. Es kam mir gar nicht in den Sinn, mein Manuskript an einen ‚richtigen’ Verlag zu schicken. Ich bin selbstverständlich davon ausgegangen, dass dies sowieso nichts bringt.
Naja, im Nachhinein denke ich, vielleicht hätte ich es ja doch versuchen sollen. Irgendjemand da draußen im Land tippt schließlich auch mal die Sechs mit Zusatzzahl – warum nicht ich?

Die Vorteile einer Veröffentlichung in einem klassischen Buchverlag liegen auf der Hand. Ich muss nichts anderes tun, als zu Schreiben – mein Buch, meinen Roman oder was auch immer. Und der Verlag kümmert sich um den ganzen riesigen Rest.
Sämtliche Kosten werden übernommen und der Autor selbst hat quasi kein (finanzielles) Risiko zu tragen. Die komplette Veröffentlichung inklusive der Werbung – oft alleine schon durch den bekannten Verlagsname gesichert – managt der Verlag.

Und hat man schon einen ‚Namen’ in der Branche, dann gibt’s sogar dicken Vorschuss, selbst wenn das Manuskript noch nicht mal fertig ist. Traumhafte Vorstellung! Aber für mich, die Frau Nobody, eben nur ein Traum.

Aber nicht so schnell aufgeben, es gibt ja schließlich noch mehr Möglichkeiten …

09 Welche Möglichkeiten habe ich? 2
- Books-on-Demand und Selbstverlag

Das krasse Gegenteil zu einem klassischen Verlag ist die Veröffentlichung über ein Unternehmen, das Books-on-Demand anbietet. Hier wird über Digitaldruck das Buch erst in dem Moment gefertigt, in dem die Bestellung erfolgt ist. Die Kosten sind dementsprechend hoch, aber für kleinere Stückzahlen auf jeden Fall ratsam.

Um ein Beispiel zu geben: Mein Buch habe ich auf diesem Weg bei epubli.de als Korrekturexemplar drucken lassen. Hier die Daten und der Preis:
Format Taschenbuch, Softcover, Cover farbig, Inhalt s/w, 90 g-Papier, 320 Seiten, Stückpreis € 15,47 plus Portokosten.
Ich finde, dass das ein Preis ist, mit dem man durchaus für wenige Exemplare leben kann, zumal es bei größeren Stückzahlen auch noch Mengenrabatte gibt, aber das Buch so zu produzieren, um es gewinnbringend zu verkaufen, halte ich doch für utopisch. Man kann zwar völlig unproblematisch eine ISBN-Nummer über den Verlag beantragen und offiziell „veröffentlichen“ oder über den verlagseigenen Buch-Shop verkaufen, aber um daraus einen Bestseller zu machen, ist es meiner Meinung nach einfach zu teuer. Und – Vorsicht beim unterschreiben von sogenannten Autorenverträgen – auch hier bindet man sich leicht und gibt die Rechte für das eigene Werk aus der Hand.
In der Zwischenzeit sehe ich das zwar ein bisschen anders und habe auch den ein oder anderen Tipp dazu, aber davon später mehr.

Also für mich kam zu jener Zeit diese Form der Buchproduktion nur für Arbeitsexemplare in Frage – oder wenn beispielsweise ein persönliches Buch in geringer Auflage zum Verschenken gedruckt werden soll (reiner Druck – ohne Autorenvertrag).

Ein klarer Vorteil ist es (im Gegensatz dazu, wenn Bücher über eine Druckerei hergestellt werden), dass sich der Autor nicht um die Produktion und eine eventuelle Lagerhaltung kümmern muss. Und das Buch ist jederzeit, auch einzeln, nachbestellbar. Die Lieferzeiten sind allerdings ziemlich lange (nicht selten 2 bis 3 Wochen).

Womit wir auch schon direkt beim ‚selbstverlegen’ wären. Fachbücher beispielsweise, die in geringer Stückzahl einem beschränkten Käuferkreis zugeführt werden sollen, kann ein Autor durchaus in einer Digitaldruckerei oder einem Books-on-Demand-Verlag drucken lassen und die Werbung und Vermarktung komplett selbst übernehmen. Was bei einem Roman, der einer breiteren Käuferschicht angeboten werden soll, allerdings viel Arbeit und Engagement, sowie die komplette Kostenübernahme bedeutet.

Das Klinkenputzen in den Buchhandlungen der Umgebung, die meist lokal begrenzten Werbemöglichkeiten, das Betteln um einen Zeitungsbericht in der örtlichen Tageszeitung und das Ringen um Termine für Lesungen bleibt ganz alleine am Autor hängen – dafür hat er die alleinigen Rechte und, falls es gut läuft, auch die alleinigen Einnahmen.

10 Welche Möglichkeiten habe ich? 3
- Zuschussverlag

Ohoh! Bevor ich näher auf die sogenannten Zuschussverlage eingehe, gleich ein großes ACHTUNG, VORSICHT!

Ich habe es meiner grenzenlosen Naivität zu verdanken, dass ich um 10.000 Euro ärmer, aber um eine nicht zu bezahlende Erfahrung reicher wurde. Und das war so …

Eines Tages fand ich in einer Tageszeitung eine Anzeige: »Wir suchen Autoren! Wir veröffentlichen Ihr Buch! Blablabla«. Der Verlag hatte einen super seriösen Namen, war quasi um die Ecke und ich fasste mir ein Herz. Das Telefonat verlief verheißungsvoll. Ich sollte mein Manuskript zur Prüfung einsenden.

Einige Tage später war ein Brief in meinem Postkasten, der mir Herzklopfen bescherte. Der Verlag fand mein Buch super und war bereit, es zu verlegen. Der Aufforderung, einen persönlichen Termin auszumachen, um die Einzelheiten zu besprechen, kam ich selbstverständlich sofort nach. Bereits drei Tage später fuhr ich nach Frankfurt und wurde wie eine berühmte Autorin begrüßt.

An der ‚Besprechung’ nahm die gesamte Verlagsleitung teil, so stellten sich mir die Anwesenden jedenfalls vor. Eine kurze Zusammenfassung meines Buches wurde von einer Lektorin vorgelesen und es war so interessant, wie sie das vortrug, dass ich dachte, diesen zukünftigen Bestseller muss ich unbedingt mal lesen!

Es war nicht mehr lange hin bis zur Frankfurter Buchmesse und mir wurde nahegelegt mich schnellstmöglich zu entscheiden, denn meine ‚Blonden Augen’ sollten auf jeden Fall mit zur Buchmesse. Ich fühlte mich dermaßen gebauchpinselt, das kann sich keiner vorstellen. Dass die ganze Geschichte psychologisch so aufbereitet war, dass dumme neue Möchtegernautoren einfach drauf reinfallen müssen, ist wohl beabsichtigt. Denn es hieß, dass ich mit 12.000 € in Vorleistung treten müsse.

Ich merkte gar nicht, dass ich schon am Angelhaken hing, denn ich fand mich toll, weil ich den Verlag auf NUR 10.000 € runterhandeln konnte. Und unter dem Druck und den Versprechungen … sagte ich, dummes Stück, zu!

Ich nahm einen Kredit auf, um das Geld bezahlen zu können. Doch was in dem Vertrag stand, war für mich dermaßen verlockend, dass ich dachte, ich muss in meine literarische Bestsellerautorenzukunft investieren. Boah, war ich doof!

Naja, am Anfang war ich noch begeistert, denn die Zusammenarbeit mit dem Lektorat verlief sehr intensiv und nett. Hatte alles einen tollen Hauch von Professionalität. Und als ich dann auf die Buchmesse eingeladen wurde, um aus meinem Buch vorzulesen (vor einer Handvoll Zuhörer, direkt am Stand), war ich auch noch guter Dinge. Doch das änderte sich bald, da ich ab diesem Zeitpunkt nichts mehr von dem Verlag hörte und sah. Ich fühlte mich total alleingelassen … und war es auch.

11 Der Autoren-Vertrag

Ja, der Vertrag … dort stand drin, dass sich der Verlag um den Verkauf meines Buches kümmert. Dass alle Buchhandlungen beliefert würden, mein Buch im deutschsprachigen Raum beworben würde … was waren da schon 10.000 Euro Investition? Winkten mir doch ganz andere Summen, die mein Bestseller mir bringen würde.
Dass ich aus lauter Euphorie das Kleingedruckte nicht so richtig gelesen und die mündlichen Erklärungen falsch verstanden hatte, wurde mir später deutlich bewusst.

Der Verlag hielt sich genau an das, was auch im Vertrag stand. Natürlich!
Nur brachte mir das am Ende … nichts.

Später, als ich ein paar Buchhändler kennengelernt hatte, erklärte mir einer mal, wie das Ganze in Wirklichkeit funktioniert: Der Verlag kommt seiner vertraglichen Pflicht nach, indem er alle Buchhandlungen mit einer Mail auf die Neuerscheinungen aufmerksam macht und sie bewirbt. Das heißt, jeder Buchhändler wurde tatsächlich darüber informiert, dass es mein Buch nun auf dem Markt gibt. Vertragsbedingung erfüllt! Nur ist es so, dass auch die Buchhändler ihre Pappenheimer kennen und Mails von solchen Verlagen meist direkt ungelesen löschen. Und das war’s!

Selbstverständlich werde ich den Namen des Verlages hier nicht bekannt geben, denn ich habe mal gehört, dass dessen Rechtsabteilung ziemlich groß sein soll …
Ich jedenfalls fühlte mich im Nachhinein ziemlich verhohnepipelt. Zumal ich für jedes Buch, außer ein paar Anfangsexemplaren, auch noch 50 % des Verkaufspreises zahlen durfte, um sie selber verkaufen zu können.
Wobei der (gebundene Laden-)Preis, so hoch angesetzt war, dass dafür kein Mensch mein Meisterwerk haben wollte.

Ich kann hier nur eindringlich warnen, wenn sich Herr oder Frau Neu-Autor an einen Zuschussverlag wenden möchte. Ein seriöser Verlag verlangt keine Vorschüsse! Du, als Autor solltet bezahlt werden für deine Arbeit – nicht der Verlag.
Es gibt eine Menge Literatur zu diesem Thema. Bevor du also dein gutes Geld in noch besserem Glauben investierst – informiere dich!

Ich möchte betonen, dass ich hier nur von meinem eigenen Erleben (und von dem, was ich im Laufe der Zeit an Erfahrungsberichten von anderen gehört habe) berichten kann. Selbstverständlich liegt es mir fern zu behaupten, dass alle Zuschussverlage auf diese Weise agieren, ich will nur warnen …

12 Wie mein Buch dann doch noch zum Leser kam

Das kennen bestimmt auch viele … das Tingeln durch die örtlichen Buchhandlungen. Selbst Bestsellerautoren haben so angefangen (das weiß ich von einer mir persönlich bekannten, inzwischen sehr berühmten Autorin).
Ich startete meine Pro­mo­tion­tour, stellte mein Buch vor und manchmal nahm man mir sogar welche ab – meist auf Kommission.

Meine erste Lesung organisierte ich selbst in einer kleinen schnuckeligen Kneipe, die dann tatsächlich auch bis zum Bersten voll mit Zuhörern war. Dass die meisten aus meinem Verwandten- und Freundeskreis stammten, machte mich noch nervöser, als wenn nur Fremde anwesend gewesen wären.

Bei der örtlichen Zeitung hatte ich erreicht, dass ein kurzer Bericht über die Neuerscheinung des Buches mit Hinweis auf die Lesung veröffentlicht wurde, sodass sich auch der ein oder andere Unbekannte unter der Zuhörerschaft befand.

Aber was soll ich sagen – es war ein voller Erfolg. Ein toller Abend! Der Bücherverkauf florierte und anschließend war tatsächlich noch ein Artikel über mich in der Zeitung zu lesen. Die erste Buchhandlung orderte Nachschub und die ein oder andere begeisterte Mail erreichte mich. Ich war glücklich.

Der nächste Einsatz – der Weihnachtsmarkt in Hofheim. Ein kleiner Verkaufsstand mit bereits nett eingepackten Büchern. Sie wurden mir quasi aus der Hand gerissen. Ein regionaler Roman mit ein bisschen Abenteuer und Magie, schien den Nerv der Leute zu treffen.

Ich organisierte selbst noch ein paar kleine Lesungen, bis ich tatsächlich von externen Veranstaltern angesprochen wurde. Sogar eine Mini-Fangemeinde hatte ich inzwischen. Aber damit hatte es sich auch. Der große Durchbruch ließ auf sich warten. Ich warte übrigens immer noch …

Die Anfragen nach einer Fortsetzung meines Buches ließen mich aber wieder in die Tasten hauen. Mein zweiter Roman ‚Karierte Seele’ wurde geboren. Quasi eine Fortsetzung zu ‚Blonde Augen’, also zumindest kamen die mir so lieb und vertraut gewordenen Charaktere wieder vor.

Dieses Mal habe ich aber die Veröffentlichung ganz alleine organisiert … und das war gut so!

13 Ein Buch selbst verlegen

In der Tat ist es kein Hexenwerk, ein Buch selbst herauszubringen. Wie das gute Stück entstanden ist, habe ich bereits ausführlich beschrieben. Das fertige Manuskript zu ‚Karierte Seele’ lag vor mir.

Dieses Mal hatte ich mein Buch sogenannten Testlesern aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis in die Hand gedrückt. Sie sollten gezielt nach stilistischen und inhaltlichen Fehlern, nach der Rechtschreibung und der Grammatik, sowie nach Logiksprüngen Ausschau halten. Das haben sie gut hingekriegt, denn es kam noch so manches zum Vorschein, was eine beachtliche Nachbearbeitung notwendig machte. Eine Fotografin aus meinem Bekanntenkreis hat den Hauptdarsteller ‚Smargál’ profimäßig abgelichtet und mir beim Erstellen des Cover geholfen.

Als das dann alles hinter mir lag, wartete das komplette Buch im PDF-Format darauf, gedruckt zu werden.

Dazu holte ich mir bei verschiedenen kleineren Druckereien Angebote ein und fand eine, die meinen Vorstellungen entsprach. Der Auftrag wurde vergeben und schon bald standen einige Kartons voller neuer Bücher in meinem Wohnzimmer. Der Preis für das einzelne Buch lag sogar noch unter dem, den ich für ‚Blonde Augen’ an den Zuschussverlag gezahlt hatte.

Alles was ich außer schreiben und drucken noch tun musste, war, eine ISBN-Nummer zu beantragen, das Buch beim VLB (Verein der lieferbaren Bücher) anzumelden und Exemplare an die Deutsche Nationalbibliothek und die Landesbibliothek zu senden.

Tja, und dann war ich quasi genauso weit, wie damals, als ich meinen ersten Roman gedruckt in Händen gehalten hatte. Aber lediglich NUR um einige hundert und nicht um zehntausend Euro ärmer.

Das Tingeln durch die Buchläden, das Vorsprechen bei der Zeitung, das Suchen nach Veranstaltungsorten für Lesungen ging wieder von vorne los. Aber diesmal etwas leichter, weil man meinen Namen nun tatsächlich bereits ein bisschen kannte.

Auf dem nächsten Weihnachtsmarkt verkaufte ich meine Bücher schon an ‚alte’ Kunden und dehnte gerade diesen Sektor auf andere Weihnachtsmärkte in der Nähe aus. Das Geschäft lief! Leider war ich, trotz der relativ guten Verkaufszahlen, natürlich immer noch im tiefroten Minus. Doch inzwischen war mir das Geld schon fast egal. Ich freute mich, wenn ich eine positive Rückmeldung auf mein Geschreibsel bekam, denn das war mir mehr wert, als jeder schnöde Mammon.

14 Wechsel in die Crime-Ecke

Immer wieder bekam ich Einladungen zu Lesungen und eines Tages traf ich bei eben solch einer, eine Autorin aus der Gegend. Wir unterhielten uns nett und sie fragte mich, ob ich Lust hätte, zusammen mit anderen Frauen, ein blutrünstiges Kurzgeschichtenbuch zu schreiben.

So entstanden die ‚Bloody Maries’, ein bunt zusammengewürfelter Haufen schreibwütiger Damen, die mit bissigem Humor ihre diversen Leichen aus dem Keller ans Tageslicht beförderten.

Ich hatte keinerlei Ahnung vom Krimi-Schreiben. Woher die tiefen Abgründe, in die ich mich nun schriftstellerisch begab, kamen … ich weiß es nicht. Wie schon bei meinen beiden Romanen, floss die Handlung einfach so aus mir heraus, wie das Blut aus meinen Opfern. Alles natürlich mit einem humorigen Augenzwinkern versehen.

So entstanden die Bücher ‚MordsMomente’ und ‚Haarscharf & Zabbeduuster’ der Bloody Maries. Und ich sage dir, wir hatten eine Menge Spaß dabei!

In einer meiner Kurzgeschichten wurde der schrullige Ermittler Charly Unkelbach geboren, den ich kurzerhand ‚hessisch’ babbeln ließ. Das war ein Lacherfolg bei den Lesungen. Und Charly ist mir so ans Herz gewachsen, dass ich ihm einfach mehr Raum geben musste.

Kurzentschlossen habe ich ihm deshalb ein ganzes Buch gewidmet: ‚Unkelbach – Krimi-Episoden aus der Handkäs-Region’.

Wie so ein Buch entsteht, habe ich bereits lang und breit erklärt. Dass ich es wieder alleine verlegt habe, versteht sich von selbst. Alles, wie gehabt!

Zurzeit schreibe ich an einem neuen Buch mit dem Hauptdarsteller Unkelbach. Da ich allerdings auch anderweitig mit Schreiben (zum Geldverdienen) beschäftigt bin, zieht sich die Fertigstellung wohl noch eine Weile hin.

Fakt ist aber, dass ich mich in der Crime-Ecke ganz wohl fühle, solange das Ganze mit etwas Humor gewürzt ist.

To be continued …

15 Tipps fürs eigene Buch 1 - Ein Thema finden

Natürlich existieren ein paar grundsätzliche Regeln, die jeder Autor beachten sollte, um mit seinem Werk keine Bruchlandung zu vollführen.

Es gibt, glaube ich, wenige Menschen, bei denen sich, wie bei mir, ohne jegliches Konzept eine Geschichte selbst erfindet. Keine Ahnung, warum das so ist, aber es scheint nicht normal zu sein.

Deshalb braucht der zukünftige Bestsellerautor normalerweise erst mal eine Idee, ein Thema für sein Buch. Viel und noch mehr selbst Lesen, mit offenen Augen durch die Welt gehen, eigene Vorlieben unter die Lupe nehmen. Und – gut recherchiert ist halb gewonnen, heißt es und da mag was dran sein.

Gehen wir mal davon aus, dass es die Idee zum Buch gibt.
Das Thema ist also da … und ein ‚richtiger’ Autor erarbeitet sich ein Konzept. Wer macht was, wann geschieht jenes, welche verwirrenden Verstrickungen kommen wann zum Einsatz, wie ist das für den Leser unvorhersehbare Ende. Einen Zeitstrahl anzufertigen hilft da und die Beschreibung der mitwirkenden Personen ist nützlich.

Und noch ein Tipp – tolle Formulierungen, die du später verwenden kannst immer direkt aufnotieren, denn ich wette, dass dir die besten Satzstellungen sonst nie mehr einfallen.

Dann kann es auch schon losgehen. Je mehr der Autor sich in seine Geschichte, die Umgebung, die Personen einfühlen kann, desto lebendiger und authentischer wird das Buch am Ende sein.

Und … sorry, dass ich das hier jetzt so unverschämt anspreche … aber natürlich ist es auch wichtig, dass jemand schreiben kann. Also, ich meine damit, dass eine gewisse Begabung mitgebracht werden muss. Wenn du schon bei einem Satz stundenlang überlegen musst, wie der am besten ausformuliert wird, dann macht das alles keinen Sinn.

Bei mir fliegen die Finger über die Tastatur und oft kann ich gar nicht so schnell schreiben, wie sich die Gedanken in meinem Kopf formulieren, meine Fantasie geht quasi mit mir durch. Unabhängig davon, dass eine nachträgliche Korrektur natürlich unumgänglich ist.
Ich hoffe, ich kann das jetzt hier richtig rüberbringen. Die Worte müssen einfach aus dir rausfließen, die Gedanken sich selbst überholen. Dann, und nur dann, kann was draus werden, glaub mir.

Selbstverständlich kann man richtiges und kreatives ‚Schreiben’ auch schlicht und ergreifend lernen. Es werden genügend entsprechende Kurse angeboten. Doch meiner Meinung nach hilft das alles nichts, wenn nicht die Liebe zum Schreiben und eine gehörige Portion Fantasie mit von der Partie sind … es sei denn, es geht um ein rein wissenschaftliches Sachbuch. Doch zu diesem Thema gibt es sicher ganz unterschiedliche Meinungen. Meine kennst du jetzt.

16 Tipps fürs eigene Buch 2 - Formulierungshilfen

Unabhängig von den Schreibfehlern, die man einfach selbst nicht mehr wahrnimmt (so, wie man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht, wie der Volksmund sagt), fallen einem auch des Öfteren nicht die richtigen Worte ein. Auf die eben erwähnten Schreibfehler gehe ich im nächsten Kapitel noch ein. Jetzt ist erst mal die Formulierung dran … wenn einem also quasi einfach die Worte fehlen.
Auch da gibt es eine Menge Hilfe im World Wide Web, also keine Sorge.

Die meisten Formulierungsschwierigkeiten habe ich bei Wortwiederholungen.
>> Ich gehe um die Ecke zu dem Kiosk und anschließend gehe ich noch in die Apotheke, um dann direkt wieder nach Hause zu gehen. << Okay, das war jetzt wirklich kein intelligenter Satz, aber sieh trotzdem mal hin. Drei mal ‚gehen’ – geht gar nicht 😉

Mit der rechten Maustaste im Kontextmenü finde ich unter ‚Synonyme’ schon mal eine kleine Hilfe, um eine der schlimmen Wiederholungen zu eliminieren.

Eine größere Hilfe bieten da aber Online-Seiten (wie z.B. synonyme.woxikon.de), die eine wesentlich bessere Auswahl an Alternativen für das unerwünschte Wort zu bieten haben. Auch wenn ich behaupte, dass der Text aus mir wie Wasser herausfließt, so liegen da doch immer und immer wieder viele kleine Steine in Form von Wortwiederholungen drin. Davor ist keiner gefeit. Ich benutze solche Synonym-Hilfeseiten immer wieder gerne und bin dankbar dafür, dass es sie gibt.

Was ich auch hilfreich finde, sind die Angebote vom allseits bekannten ‚Duden’. Es gibt hier die Seite www.duden.de/rechtschreibpruefung-online durch die du deinen Text jagen kannst. Es werden dir nicht nur alle Fehler farblich angezeigt, sondern auch genau erklärt was und warum etwas falsch ist. Sehr praktisch. Aber auch ein bisschen arbeitsaufwendig, da immer nur relativ kleine Textpassagen angenommen werden.
Auch bietet Duden unter www.mentor.duden.de nicht nur eine Rechtschreibprüfung an, sondern dort werden auch meine wildverstreuten Kommas von Aldi sortiert und richtig gesetzt. Kostet aber!

17 Tipps fürs eigene Buch 3 - Fehlerbekämpfung

Du schreibst also jetzt ein Buch. Schön.
Dass JEDER beim Schreiben Fehler macht ist normal.
Schreibfehler zeigt einem in Word die rote Wellenlinie unter dem falsch geschriebenen Wort direkt an. Das ist schon mal hilfreich, aber das heißt trotzdem nicht, dass sich sonst keine einschleichen können.
Es ist erwiesen, dass man Fehler in seinen eigenen Texten nach mehrmaligem Lesen nicht mehr wahrnimmt. Das habe ich, wie schon erwähnt, immer wieder selbst feststellen dürfen. Es scheint ein Naturgesetz zu sein.
An dieser Stelle möchte ich mich übrigens direkt mal für die mit Sicherheit vorhanden Schreibfehler auf dieser Webseite entschuldigen – denn über die Texte hier habe ich niemanden ‚guggen’ lassen. Die habe ich alle ganz alleine verbrochen.

Wenn du hier also irgendwo Fehler findest, darfst du sie gerne behalten. Auch übernehme ich keinerlei Garantie für meine Zeichensetzung. Mit der hab ich’s nicht so. Ich kaufe immer eine große Tüte Kommas, wenn diese bei Aldi im Angebot sind und schütte sie über meinem Text aus 😉

Doch zurück zum Thema – genauso schwierig ist es, die Zusammenhänge im Auge zu behalten. Der Autor selbst ist so in seiner Geschichte ‚drin’, dass er ganz leicht Passagen übersieht, die für ihn vollkommen logisch klingen, die der Leser aber gar nicht nachvollziehen kann, weil er an dieser Stelle noch nicht so viel weiß, wie der Autor im Kopf hat. Ist mir selbst ein paar Mal passiert.

Deshalb das halbwegs fertige Buch vielleicht nicht nur gutmeinenden Freunden, sondern auch kritikfähigen Menschen in die Hand drücken, die gnadenlos ehrlich sind. Und wenn die Rückmeldung negativ ist – du kannst nur daraus lernen!

Bei meinem ersten Buch war ich ja von der (wohlwollenden) Meinung meines Verlages abhängig und der fand (aus bekannten Gründen) alles super! Später sagte mir dann ein Leser, dass die Geschichte ja spannend und toll sei, aaaaber ihn hätte doch sehr gestört, dass alles so Friede-Freude-Eierkuchen-mäßig sei. Kein Streit, keine Missgunst, kein böses Wort unter den ‚Guten’ sei gefallen – das sei nicht realistisch. Recht hatte er! Ich habe direkt versucht, es im zweiten Roman besser zu machen.

Wenn keine kritikfähigen Menschen für euch greifbar sind, dann ist der Einsatz eines professionellen Lektorats und/oder Korrektorats nicht die schlechteste Entscheidung. Ich biete solche Dienste übrigens auch an … nur mal so zur Info 😉

Letztendlich liegt es aber immer am Autor selbst, welche ‚guten’ Ratschläge er annimmt und welche nicht. Geschmäcker sind immer noch verschieden und die künstlerische Freiheit ist das A und O. Dem Autor muss sein Werk gefallen … aber vor allem auch den Lesern, wenn das Buch denn auf den Markt soll.

18 Tipps fürs eigene Buch 4 - Darauf solltest du achten

Ich darf und will keine Rechtsauskunft geben, nur das, was mir persönlich wichtig erscheint möchte ich sagen – nämlich, dass du dich wirklich schlau machen solltest, was du in dieser Hinsicht beachten musst.

Ein paar unverbindliche Tipps (ohne Gewähr) kann ich mir trotzdem nicht verkneifen:

– Titel –
Achte darauf, dass der Titel, den du deinem Buch geben willst, nicht schon existiert. Das kann sonst ziemlich mies werden. Betreibe deshalb ernsthafte Titelrecherche, um diesem Ärger von vornherein aus dem Weg zu gehen.

Hier ein paar Adressen, unter denen du recherchieren kannst:
Verzeichnis lieferbarer Bücher (VLB) – buchhandel.de
Deutsche Nationalbibliothek – portal.dnb.de
Börsenverein – boersenblatt.net/titelschutz
Und Vorsicht, selbst ähnliche Titel oder die Verwendung von einzelnen markenrechtlich geschützten Worten könnten verboten sein.

– Inhalt –
Der Inhalt deines Buches darf ausschließlich aus deiner eigenen Feder stammen! Keine Textpassagen aus bereits vorhandener Literatur verwenden. Und wenn Zitate benutzt werden, immer mit Quellenangabe!

Selbstverständlich ist es (zumindest für mich), dass der Inhalt eines Buches nicht gegen die Würde des Menschen verstößt und keine Rechte von Minderheiten verletzt. Ebenso sollte es keine jugendgefährdenden oder extremistische Inhalte aufweisen. Es darf keine Persönlichkeitsrechte Dritter angreifen und generell nicht gegen geltendes Recht verstoßen.

– Urheberrecht –
Grundsätzlich ist es so, dass du, als ‚Schöpfer deines Werkes’ das Urheberrecht an deinem Buch hast und auch behältst. Es ist nicht übertragbar.
Nur die ‚Verwertungsrechte’ kannst du weitergeben.
Und immer schön auf die (kleingedruckten) Einzelheiten achten, wenn du diese Verwertungsrechte beispielsweise einem Verlag weitergibst!

– ISBN-Nummer –
ISBN steht für ‚Internationale Standard Buch-Nummer’. Sie macht dein Buch identifizierbar und dient dazu, dass es im Handel auffind- und bestellbar ist.
Die ISBN ist keine Pflicht, aber durchaus sinnvoll, wenn dein Buch in den Verkauf kommen soll.

Arbeitest du mit einem Verlag zusammen, stellt dieser automatisch die ISBN. Da ich meine Taschenbücher jetzt über epubli.de vertreibe, bekommen meine Bücher ihre ISBN direkt durch diesen Books-on-Demand-Verlag zugeteilt.

Willst du deine eigene ISBN verwenden, dann kann ich dir den Tipp geben, dich auf dieser Seite zu informieren:
mvb-online.de/verlage/so-vermarkten-sie-ihre-titel/isbn-agentur/

– Pseudonym –
Solltest du dein Buch, aus welchen Gründen auch immer, unter einem Pseudonym herausbringen wollen, ist das selbstverständlich möglich. Ich weiß aber, dass es auch hier ganz klare Richtlinien gibt.
Leider kann ich dazu nichts Genaues sagen, weil ich kein Pseudonym verwende und mich deshalb auch noch nicht mit diesem Thema beschäftigt habe. Mach dich aber am besten schlau, bevor was schief geht.

19 Tipps fürs eigene Buch 5 - Impressum

Lt. Wikipedia ist … Ein Impressum (lateinisch impressum „Hineingedrücktes“ bzw. „Aufgedrücktes“) eine gesetzlich vorgeschriebene Herkunftsangabe in Publikationen, die Angaben über den Verlag, Autor, Herausgeber oder die Redaktion enthält, vor allem um die presserechtlich für den Inhalt Verantwortlichen kenntlich zu machen.

Zuständig sind die einzelnen Bundesländer, die das jeweils in ihrem geltenden Landespresserecht vorgeben. Welche Pflichtangaben in deinem Bundesland gemacht werden müssen, solltest du dir anschauen. Ich habe einfach ‚Landespresserecht Hessen’ in die Suchmaschine eingegeben und hatte gleich Erfolg.

Hier der (im Mai 2019 gültige) Auszug aus dem Hessischen Pressegesetz (HessPrG):
§ 6
[Impressum]
Auf jedem im Geltungsbereich dieses Gesetzes erscheinenden Druckwerks sind Name und Geschäftsanschrift des Druckers und, wenn das Druckwerk zur Verbreitung bestimmt ist, des Verlegers oder – beim Selbstvertrieb – des Verfassers oder Herausgebers zu nennen. Der Drucker kann statt mit seinem Namen auch mit seiner handelsgerichtlich eingetragenen Firma genannt werden. Wird der Verleger unter einer handelsgerichtlich eingetragenen Firma tätig, so sind Namen und Geschäftsanschrift der Vertretungsberechtigten zu nennen. 

Meist wird aber über die Pflicht hinaus einiges mehr im Impressum festgehalten, was auch durchaus sinnvoll ist.

Das könnte dann in etwa so aussehen (Beispiel):

Print-Ausgabe
Titel: Unkelbach ermittelt weiter
Untertitel: Neues aus der Handkäs-Region
Autor: Marion Schmitt
ISBN: 47-11234-567-00-7
Ersterscheinung: 2017
Überarbeitete und erweiterte 2. Auflage: März 2018
3. Auflage: April 2019
Text & Layout: Copyright© by Marion Schmitt
Fotos: Copyright© by Jana Müller

Covergestaltung: Jana Müller & Marion Schmitt
Lektorat & Korrektorat: Sabine Koober, Julia Dege & Ronny Low
Satz & Gestaltung: Marion Schmitt
Verlag: TauRom-Verlag, Marion Schmitt, ABC-Straße 6, 65719 Hofheim, www.die-autorenecke.de, schmitt@die-autorenecke.de
Druck: Rhein-Main-Druckerei, Taunusstraße 3, 12345 Merlheim, www.merlheim-druck.de
– Dieses Werk und alle seine Teile sind urheberrechtlich geschützt.
– Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in ihrem Katalog; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
– Eventuelle Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.
– Printed in Germany

Okay, das war jetzt SEHR ausführlich! Außer den Pflichtangaben, musst du selbst wissen, was du in dein Impressum setzt. Ich wollte hier nur eine Anregung geben.

Das Impressum selbst kommt auf eine der ersten Seiten in deinem Buch. Auf jeden Fall aber BEVOR der eigentliche Text beginnt.
Da normalerweise das Impressum auf eine ansonsten leeren Seite gedruckt wird, ist eine Überschrift nicht notwendig. In der Regel ist die Textgröße relativ klein gehalten, aber lesbar sollte es schon noch sein.

Schau einfach mal in irgendein professionelles Buch, dort solltest du genau sehen können, was ich damit meine.

20 Print-on-Demand

Die Zeiten ändern sich. Als ich meinen ersten Roman geschrieben habe – du erinnerst dich? – hatte ich mir meine Probeexemplare bei epubli.de drucken lassen und behauptet, dass das ziemlich teuer war und sich somit nicht zum breiten Buchverkauf lohnen würde.
Mittlerweile bin ich anderer Meinung, denn die Angebote von solchen Print-on-Demand-Verlagen wie epubli, BoD, Bookmundo oder auch KDP-Amazon u.v.a. haben sich inzwischen der wachsenden Anzahl von Self Publishern angepasst.

Ich selbst vertreibe heute alle Neuauflagen meiner Bücher über epubli – was nicht heißen soll, dass andere schlechter sind! Meine Ebooks laufen direkt über KPD von Amazon, weil ich diese dann auch gleichzeitig in Kindle unlimited anbieten kann (dort können die Ebooks von Mitgliedern kostenfrei gelesen werden und der Autor wird nach gelesenen Seiten bezahlt).

Ich kann jetzt nur von epubli sprechen, da ich die Angebote der anderen Anbieter nicht kenne, denke aber, es wird überall aufs Gleiche hinauslaufen.

Bei epubli lade ich meinen fertigen Buch-Text als PDF-Datei hoch, fülle ein paar Daten aus, setze den Preis fest und fertig. Epubli macht den Rest für mich. Mein Buch bekommt eine ISBN, wird beim VLB gemeldet, Pflichtexemplare gehen an die Nationalbibliothek und einige Tage später finde ich es bei Amazon, Thalia, Hugendubel, Weltbild und Co. im Online-Katalog und es ist bestellbar. Einfacher geht’s nicht.
Und wenn dann tatsächlich ein Buch verkauft wurde, bekomme ich monatlich automatisch meinen Anteil aus dem Verkaufserlös.

Beim Festlegen des Verkaufspreises, den man ja selbst bestimmt, wird einem genau vorgegeben, wie hoch der eigene Verdienst bei welchem Buchpreis ist. Da kann man dann immer noch variieren. Den Hauptanteil steckt natürlich der Verlag ein – klar, die haben letztendlich auch die meiste Arbeit und größten Kosten. Ich versuche so plus/minus auf einen Euro ‚Gewinn’ pro Buch zu kommen, mehr ist auch bei einem renommierten Verlag nicht für Mrs. Nobody drin, wenn überhaupt.

Dafür kostet mich das Ganze im Vorfeld nichts … und das ist ja schon mal viel wert, wie du weißt, wenn du meine Ausführungen von Anfang an gelesen hast.

Nachteil – wenn ich mein eigenes Buch bestelle (um es z. B. auf Lesungen direkt zu verkaufen), muss ich dafür natürlich mehr zahlen, als wenn ich es in einer Druckerei in einer größeren Stückzahl hätte selbst drucken lassen. Aber es rechnet sich trotzdem, da die Kosten für die eigenen Exemplare rund 25 – 30 % unter dem Verkaufspreis liegen. Und bei der Bestellung einer größeren Stückzahl gehen die Preise gestaffelt auch noch einige gute Prozente runter.

Also ich muss sagen, ich stehe, nach all meinen Erfahrungen, zu diesem Konzept!

21 Buchpreisbindung

Wenn du als sogenannter ‚Self Publisher’ agierst, kannst den Preis für dein Buch selbst festlegen. Ein gutes Mittelmaß ist zweckmäßig. Nicht zu teuer – sonst kauft es keiner. Nicht zu billig – sonst wird es leicht als Schund abgetan (nach dem Motto – was nichts kostet, taugt nichts). Schau dir die Preise von vergleichbaren Büchern an und triff eine Entscheidung.

Beim Festlegen des Preises musst du das Gesetz der Preisbindung für Bücher beachten! Das heißt, dass der Verkaufspreis für dein Buch überall gleich sein muss. Egal, ob es im Handel, über Online-Portale, auf deiner eigenen Webseite oder über einen Stand auf dem Weihnachtsmarkt angeboten wird. Natürlich darfst du dein Buch verschenken … aber Vorsicht beim offiziellen Verkauf zum Beispiel bei Lesungen – hier muss die Preisbindung eingehalten werden, sonst riskierst du Ärger.

22 Das Wichtigste - gute Werbung!

Das Buch ist geschrieben, verlegt, gedruckt und liegt entweder in größerer Menge vor dir oder wartet beim Books-on-Demand-Verlag darauf nach einer Bestellung den Weg zu seinem Leser anzutreten.

Jetzt fehlt nur noch eins … das nun fertige Buch tatsächlich bekannt zu machen und an den Leser zu bringen. Das nennt man Marketing. Und auch hier ist Kreativität gefragt.

In Zeiten von Facebook, Twitter und Co. ist es relativ einfach, eine große Anzahl von potentiellen Kunden anzusprechen. Nutze diese Möglichkeit, um dein Buch bekannt zu machen.

Auch eine eigene Webseite oder einen Blog ins Leben zu rufen, kann hilfreich sein.

Setze dich mit der ortsansässigen und überregionalen Presse in Verbindung. Oft sind gerade kleinere Zeitungsverlage bereit, einen Artikel über die Neuerscheinung eines Buches zu bringen.

Klappere die Buchhandlungen in deiner Umgebung ab, biete dein Buch dort an. Meist nehmen Buchhändler neue, interessante Bücher in Kommission in ihr Verkaufsangebot auf, da sie so kein finanzielles Risiko eingehen. Für dich ist das aber die Chance, dein Werk in den direkten Verkauf zu bringen.

Frage auch nach der Möglichkeit, ob du eine Lesung in der Buchhandlung durchführen kannst.

Apropos Lesung … das Kulturamt in deiner Stadt- oder Kreisverwaltung oder die öffentliche Bücherei hat eventuell auch die Möglichkeit, dich für Lesungen einzuplanen.

Natürlich kannst du auch selbst welche organisieren, in kleinerem oder größerem Rahmen – hier ist Werbung über Flyer, Social Media oder eine Ankündigung in der Tageszeitung hilfreich.

Mir haben Verkaufsstände auf Frühlings-, Weihnachts- oder sonstigen Märkten geholfen. Man kommt ins Gespräch mit Menschen und oft weckt dies Interesse an dem angebotenen Buch.
Ich bin vor meinem Stand einfach auf fremde Personen zugegangen mit dem Satz: „Lesen Sie gerne?“. Manche haben mich ignoriert, viele aber sind stehen geblieben und haben mit „Ja“ geantwortet. Dies war dann meist der Einstieg für ein nettes Gespräch über meine Bücher und endete oft mit einem Kauf. Mir persönlich hat diese Möglichkeit des Buchverkaufs immer am meisten Spaß gemacht und ich habe dabei sehr nette Menschen kennengelernt.

Und hier noch ein echt heißer Tipp, wenn du als Autor mit deinen Büchern so richtig bekannt werden willst!
Nicht für blutige Anfänger geeignet (!), aber eine wirklich interessante Sache für Autoren, die wissen von was sie reden. Eine Talkshow im Fernsehen mit Experten zur Prime Time.
Wenn du den Mumm hast, mit deinem Wissen ins Studio zu gehen und durch den erlangten Expertenstatus, die europaweite Fernsehübertragung, sowie Imagefilme & Social Media-Verbreitung, breitflächig bekannt werden möchtest, dann schreib mir eine Mail! Ich erkläre gerne Näheres zu dem Thema.

Schau dir das kurze, informative Video an … dann weißt du, um was es geht!

23 Ebooks

Der moderne Trend geht (leider) zum Ebook. Für mich selbst ist es immer noch am schönsten, ein Buch in Händen zu halten und darin zu blättern.

Doch es gibt auch für mich inzwischen viele Momente, in denen ich ein Ebook bevorzuge.
Im Urlaub zum Beispiel, da entfällt das Mitschleppen von schwerer Literatur. Oder in der Bahn, im Wartezimmer des Arztes und so weiter – überall ist schnell mal das Handy hervorgeholt, um sich die Wartezeit mit dem spannenden Roman, den man am Vortag zu lesen begonnen hat, zu verkürzen. Jaja, ich erwische mich immer öfter dabei.

Alles, was ich in diesem Blog über das Schreiben, Herstellen und Vermarkten eines Buches geschrieben habe, gilt 1:1 auch für Ebooks! Wobei gerade die ‚Herstellung’ hier wesentlich einfacher ist. In der Regel bieten die Book-on-Demand-Verlage Pakete für Ebooks an, bei denen man nix anderes tun muss, als die fertige PDF-Datei hochzuladen.

Doch ich will hier nicht näher auf die Ebooks eingehen, denn entsprechende Infos und ‚Gebrauchsanleitungen’ gibt es bei jedem der Anbieter genug. Und der Beitrag  hier auf meiner Webseite, war ja eigentlich auch nur dazu gedacht, ein wenig zu erklären wie man Autor werden kann. Nun habe ich letztendlich wieder mal viel mehr geschrieben, als geplant – aber das geht mir meist so 😉

24 Zum guten Schluss ...

… möchte ich Danke sagen, dass du tatsächlich bis hierher gelesen hast!

Ich hoffe, ich konnte dir mit der einen oder anderen Info ein klein wenig helfen.

Ich würde mich sehr freuen, wenn du mir ein Feedback geben würdest. Gerne auch kritisieren und mir sagen, was ich hätte besser machen können. Ich versuche aus jeder Kritik zu lernen – das ist viel besser als sich drüber zu ärgern.

 

Und noch ein geschäftliches Nachwort:

Wie bereits angedeutet, lese ich auch Bücher Korrektur (allerdings keine trockene Fachliteratur)
oder gebe meinen inhaltlichen Senf dazu ab.
Meinen Stil kennst du jetzt in etwa – wenn deiner ähnlich sein sollte, dann würden wir uns sicher gut verstehen.

Der Preis für meine Arbeit ist verhandelbar, aber sicher erschwinglich.

Interesse? Melde dich einfach unter Kontakt bei mir.

In diesem Sinne …
…viel Glück mit deinem Buch und alles Liebe
wünscht dir Marion

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